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Falscher Hase (Deutscher Hackbraten)

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Zubereitung 30 Minuten
Backzeit 45 Minuten
Gesamt 1 Stunde 15 Minuten
Gericht Hauptgericht
Küche Deutsch
Portionen 4 Portionen
Kalorien 635 kcal

Kochutensilien

  • Ofen
  • Topf alternativ Eierkocher
  • Backblech
  • Frischhaltefolie

Zutaten

Durchführung
 

  1. 4 Eier1 Schalotte3 EL Butter10 g Petersilie10 g Majoran
    Drei von den vier Eier werden angestochen und in einem Topf mit Wasser 10 Minuten lang hart gekocht. In der Zeit würfelt man die Schalotte und brät sie in einer Pfanne in 1 EL der Butter glasig an. Die Eier werden, nachdem sie gekocht wurden, abgeschreckt und gepellt. Die Blätter der frischen Petersilie und der frischen Majoran werden klein gehackt.
  2. Der Backofen wird auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorgeheizt.
  3. 500 g Hackfleisch50 g Semmelbrösel3 TL SenfSalzPfeffer
    In einer Schüssel werden die glasigen Schalotten, das Hackfleisch, die Semmelbrösel, das übrige Ei und der Senf vermengt und dabei mit Salz, Pfeffer, Petersilie und Majoran gewürzt. Die Masse wird ordentlich durchgeknetet, damit sich die Gewürze überall verteilen.
  4. Auf einer Fläche mit Frischhaltefolie wird die Hackmasse möglichst gleichmäßig und quadratisch auf einer Fläche von 25 x 25 cm glatt gedrückt. Mit feuchten Händen geht das einfacher. Die Eier werden in einer mittigen Linie auf den Hackfleisch angeordnet. Dann klappt man die Seiten vom Hackfleisch über die Eier und formt ein Laib
  5. 2 EL der Butter werden in einer Mikrowelle zerlassen, dann wird der Hackbraten damit bestrichen. Dann kommt er auf einem Backblech mit Backpapier für 45 Minuten in den Ofen. Danach ist er fertig.

Nährwerte pro Portion

Kalorien: 635kcalKohlenhydrate: 10.2gProtein: 34gFett: 56g

Beschreibung

Falscher Hase – Ein Klassiker der deutschen Hausmannskost mit Herz und Geschichte

Es gibt Gerichte, die sind weit mehr als nur eine Mahlzeit. Sie erzählen Geschichten, wecken Erinnerungen und verbinden Generationen miteinander. Ein „Falscher Hase“ gehört zweifelsohne zu diesen Speisen. Schon der Name sorgt regelmäßig für Stirnrunzeln, Schmunzeln oder nostalgisches Seufzen. Doch was zunächst rätselhaft oder gar kurios klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen – und natürlich Schmecken – als echtes kulinarisches Juwel der bodenständigen, deutschen Hausmannsküche.

Dabei ist der Falsche Hase nicht einfach nur ein Hackbraten mit Eiern – er ist eine kleine Zeitreise zurück in Omas Küche, zu Sonntagstischen mit karierten Tischdecken, dampfenden Schüsseln, dem Duft nach Butter, Zwiebeln und frischen Kräutern und dem Klang von Gesprächen, Gelächter und Besteck auf Porzellan. Ein Gericht wie ein Zuhause – warm, herzhaft und mit einem Hauch liebevoller Nostalgie.

Was ist eigentlich ein „Falscher Hase“?

Der Begriff „Falscher Hase“ stammt aus der Nachkriegszeit und beschreibt einen Hackbraten, der mit hartgekochten Eiern gefüllt ist. Die Entstehung des Namens ist so charmant wie pragmatisch: Fleisch war nach dem Krieg knapp und teuer, Wild – wie zum Beispiel echter Hase – galt als besonders wertvoll. Um dennoch ein festliches Gericht auf den Tisch bringen zu können, wurde mit Hackfleisch improvisiert, das günstiger war und mit Füllungen sowie kräftiger Würzung zu einer Art „Hasenbraten“ geformt wurde. Das Ergebnis war ein schmackhafter, saftiger Braten, der zwar nicht vom Hasen stammte, aber zumindest optisch an einen solchen erinnerte – vor allem, wenn er mit Speck umwickelt wurde oder eine ovale Form hatte.

Die eingekochten Eier im Inneren des Bratens symbolisierten dabei ein besonderes Extra, fast wie ein Schatz im Inneren. Die Tradition, Eier in Hackbraten einzuarbeiten, findet sich auch in anderen Kulturen, doch im deutschen Raum wurde daraus eine Art Markenzeichen des Falschen Hasen. Bis heute erfreut er sich großer Beliebtheit – nicht nur, weil er lecker ist, sondern auch, weil er so viele schöne Erinnerungen weckt.

Der Charme der einfachen Zutaten

Was den Falschen Hasen besonders macht, ist seine Schlichtheit. Hier wird mit alltäglichen Zutaten ein Gericht gezaubert, das sowohl auf dem Familientisch als auch auf Festtagstafeln seinen Platz finden kann. Die Zutatenliste liest sich wie eine kleine Hommage an die deutsche Küche:

  • Hackfleisch, meist gemischt aus Rind und Schwein, sorgt für Geschmack und Saftigkeit.

  • Semmelbrösel binden die Masse und geben Struktur.

  • Senf bringt Würze und Tiefe.

  • Schalotten, Petersilie und Majoran liefern Frische und Aroma.

  • Eier, von denen drei hart gekocht werden, dienen als dekoratives und geschmackliches Highlight im Inneren.

  • Butter sorgt für eine goldbraune, glänzende Kruste und einen feinen Geschmack.

Es ist diese Kombination aus vertrauten Aromen und unkomplizierter Zubereitung, die den Falschen Hasen so beliebt macht – ein Gericht, das wenig Schnickschnack braucht, um zu überzeugen.

Die Zubereitung: Liebe zum Detail und ein bisschen Handarbeit

Beim Kochen des Falschen Hasen kommt es nicht auf Raffinesse oder teure Zutaten an – sondern auf Liebe zum Detail. Die Vorbereitung beginnt mit dem Kochen der Eier. Drei von vier Eiern werden hart gekocht, abgeschreckt und gepellt. Währenddessen wird die Schalotte fein gewürfelt und in etwas Butter glasig gedünstet – ein Duft, der sofort Gemütlichkeit in die Küche bringt.

Die frischen Kräuter – Petersilie und Majoran – werden fein gehackt und später mit dem rohen Ei, dem Hackfleisch, Senf, Semmelbröseln, den glasigen Schalotten und den Gewürzen gründlich vermengt. Diese Mischung verlangt nach kräftigem Durchkneten – ein Schritt, der beinahe meditativ wirkt und dabei hilft, alle Aromen gleichmäßig zu verteilen.

Anschließend wird die Masse auf Frischhaltefolie zu einem etwa 25 x 25 cm großen Quadrat geformt. Mit angefeuchteten Händen lässt sich das besonders gut machen. Die gekochten Eier werden mittig daraufgelegt, bevor die Hackmasse sorgfältig darum herum geformt wird – ein Prozess, der ein wenig Fingerspitzengefühl verlangt, aber gerade deshalb so viel Spaß macht. Am Ende entsteht ein schöner, ovaler Braten, der schon jetzt Vorfreude auf das Ergebnis macht.

Vor dem Backen wird der Hackbraten mit zerlassenem Butter bestrichen – ein kleiner Trick, der für eine besonders appetitliche Kruste sorgt. Danach wandert der Falsche Hase für 45 Minuten bei 200 °C in den vorgeheizten Backofen. Was bleibt, ist der Duft, der nach und nach das ganze Haus erfüllt – ein Versprechen auf das, was bald auf dem Teller liegen wird.

Ein Gericht mit vielen Gesichtern

So traditionell der Falsche Hase auch ist – er lässt sich wunderbar abwandeln. Manche wickeln ihn in Speckstreifen ein, andere mischen geriebenen Käse oder feine Paprikastücke in die Hackmasse. Auch die Wahl des Hackfleischs kann variieren: Ob rein Rind, gemischt mit Schwein oder gar mit Lamm – jede Variante bringt ihre eigene Note mit.

Sogar vegetarische oder vegane Varianten des „Falschen Hasen“ existieren mittlerweile, bei denen pflanzliche Hackalternativen und pflanzliche Bindemittel zum Einsatz kommen. Der kreative Spielraum ist groß – doch immer bleibt die Seele des Gerichts erhalten: die ovale Form, das warme Herz aus Ei, die kräftige Würze.

Falscher Hase als emotionales Erlebnis

Wer einmal in einen Falschen Hasen schneidet, weiß: Der Moment, in dem das Messer das erste Mal durch den Braten gleitet und das gelbe Eigelb im Inneren sichtbar wird, ist etwas Besonderes. Es ist ein bisschen wie das Öffnen eines Geschenks – unerwartet, erfreulich, warm. Besonders für Kinder ist das ein Highlight, und nicht selten zaubert es selbst Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht.

Der Falsche Hase hat einen festen Platz in der Erinnerung vieler Menschen – sei es als typisches Sonntagsgericht, als Highlight bei Familienfeiern oder einfach als tröstende Mahlzeit in schwierigen Zeiten. Gerade deshalb ist es wichtig, solche Rezepte zu bewahren, weiterzugeben und neu zu entdecken. Sie sind Teil unserer kulinarischen Identität und zeigen, dass es nicht viel braucht, um Menschen zusammenzubringen.

Beilagen – die perfekte Ergänzung

Auch bei den Beilagen ist der Falsche Hase ein flexibler Begleiter. Am beliebtesten sind klassische Kartoffelbeilagen wie:

  • Kartoffelpüree

  • Salzkartoffeln

  • Bratkartoffeln

Aber auch Gemüsebeilagen wie Erbsen und Möhren, grüne Bohnen oder Rahmspinat harmonieren hervorragend. Wer es deftiger mag, reicht eine kräftige Bratensoße dazu – wer es leichter mag, setzt auf einen frischen Gurkensalat mit Dill und Joghurt.

Fazit: Mehr als nur ein Hackbraten

Der Falsche Hase ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel Freude ein einfaches Gericht bereiten kann. Er steht für Tradition, für Einfallsreichtum in schwierigen Zeiten und für die tiefe Verbindung zwischen Essen und Emotionen. Dieses Rezept mag einfach erscheinen – doch in seinem Kern trägt es ein Stück Geschichte, ein Stück Heimat, ein Stück Herz.

Wenn du dieses Gericht zubereitest, dann nimm dir Zeit. Für die Vorbereitung, für den Duft, für die Vorfreude. Und wenn du am Tisch sitzt, der Braten angeschnitten ist und das warme Eigelb im Inneren hervortritt, dann denk daran: Du isst nicht einfach nur ein Rezept – du bist Teil einer langen Tradition, die mit jedem Bissen weiterlebt.

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